Es besteht kein Zweifel, dass der Immobiliensektor einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaschutzziele leisten muss. Gebäude sind derzeit für mehr als ein Drittel der CO2-Emissionen in der EU verantwortlich. Angesichts dieser Tatsache ist es unerlässlich, dass wir Maßnahmen ergreifen, um diese Emissionen deutlich zu reduzieren.
In der EU-Gebäuderichtlinie sind bereits Mindeststandards in puncto Energieeffizienz festgelegt. Das Europäische Parlament fordert nun, dass alle bestehenden Gebäude bis 2033 mindestens die Energieeffizienzklasse „D“ erreichen sollen. Bedenkt man jedoch, dass derzeit mehr als 50 Prozent des Gebäudebestands die Energieeffizienzklasse „E“ oder schlechter aufweisen, wird deutlich, welch enormer Sanierungsbedarf schon bald auf die Eigentümer zukommen wird.
Immobilien, die diesen ambitionierten Klimaschutz- und Marktanforderungen nicht gerecht werden, laufen Gefahr, in Zukunft erheblich an Wert zu verlieren und als sogenannte Stranded Assets zu enden. Verantwortungsbewusste Eigentümer sollten sich frühzeitig mit dieser Thematik auseinandersetzen und alle Optionen prüfen, um Stranded Assets im Zuge einer kommenden Sanierungspflicht zu vermeiden.
Dabei ist es ratsam, sowohl auf fachliche Expertise als auch auf eine gründliche Datenanalyse zurückzugreifen. Nur so sind eine umfassende Kosten-Nutzen-Analyse und strategische Überlegungen möglich. Bei der Entscheidungsfindung sollte auch der Verkauf unrentabler Immobilien in Betracht gezogen werden. Wer nicht handelt, riskiert automatisch Wertverluste in der Zukunft.
Obwohl der proaktive Ansatz der Politik ein Schritt in die richtige Richtung ist, um einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Immobilienmarkt zu schaffen, ist es wichtig, zu erkennen, dass die EU-Taxonomie den Druck auf die Marktteilnehmer weiter erhöht. Das erfordert schnelle Entscheidungen, ob betroffene Immobilien saniert oder verkauft werden sollen. Es liegt an uns, diese Herausforderungen anzunehmen und eine entschlossene Richtung einzuschlagen, um die Zukunft unseres Immobilienmarkts zu sichern.